1848 war das heutige Heimathaus noch als herrschaftliches Försterhaus geführt. 1860 kaufte es die Witwe Theresia von Vogel, geb. Fürst und baute mit ihrem zweiten Ehemann, Friedrich von Osiecki, im Jahre 1863 das Haus im Stile eines Laubenhauses um.
Nach deren Ableben erbte die Gemeinde Kobersdorf das Anwesen.
In der Zeit Deutsch-Westungarns wurde das Haus als Zollhaus genutzt. Im Obergeschoss wohnte der Zollamtsleiter mit Familie, im Untergeschoss befand sich Kanzlei und Unterbringung der Zollwachebeamten. Nach Anschluss des Burgenlandes an Österreich (1921) wurde das Haus untervermietet; Gendarmeriebeamter mit Familie, Kindergarten und Gemeindehebamme bewohnten in Folge das Haus bis es durch die Initiative von Herrn Oberschulrat Pogatscher zum Heimathaus wurde, das als kleines Volkskundemuseum seit 1971 geführt wird. Es zeigte vor allem das ländliche Leben mit seinen Zünften, Handwerken, Glaubensrichtungen und Vereinswesen aus den letzten Jahrhunderten.
Der Tourismusverband Kobersdorf unterstützte die Pläne zur Revitalisierung des Heimathauses in Kobersdorf.
Die Fördergelder wurden bewilligt und mit den Bauarbeiten (Trockenlegung, Installation einer Heizung etc.) konnte begonnen werden.
Viele freiwillige Helfer haben im Jahr 2013 dabei geholfen, das Heimathaus auszuräumen und die vielen Exponate zu inventarisieren.
Das wissenschaftliche Konzept für die Neugestaltung ist in Arbeit und ist (so viel dürfen wir schon verraten) sehr vielversprechend.
Nach den Bauarbeiten kann mit der Einrichtung und Neugestaltung begonnen werden und es wird ein Heimatmuseum der ganz besonderen Art entstehen.
Im Jahr 2014 wurde das Heimathaus schließlich renoviert, restauriert und revitalisiert.
Die Neugestaltung der Exponate wurde von WHR Dr. Josef Tiefenbach betreut. Die Schausammlung präsentiert ein Porträt der Gemeinde, erzählt von ihrer Geschichte und der Geschichte der Ortsteile Kobersdorf, Oberpetersdorf und Lindgraben, aber auch von den Besonderheiten, die die Gemeinde auszeichnen und hervorheben.
Der Herrschaftsgeschichte der ehemaligen Herrschaft Kobersdorf ist ebenso ein eigener Raum gewidmet wie dem Jahrhunderte langen Miteinander einer katholischen, evangelischen und jüdischen Bevölkerung, dem Kobersdorfer Mineralwasser „Waldquelle“ und den Schlossspielen Kobersdorf.
In sechs Räumen wird anhand von über 80 Exponaten und zahlreichen Kartenbildern und Fotos eine Gemeinde vorgestellt, die viele unverwechselbare Besonderheiten aufzuweisen hat und auch touristisch einiges bietet.
Am 14. Mai 2015 wurde das Heimathaus mit einem Festakt feierlich eröffnet.
Von Mai bis Oktober kann die Schausammlung im Heimathaus gegen Voranmeldung unter +43 660 / 14 71 969
0 Antworten zu Heimathaus